Kennst du das, du hörst dein Lieblingshörspiel und tauchst plötzlich in eine ganz andere Welt ab? Schon längst hören wir sie nicht mehr nur auf Kassette oder CD. Die Boxine GmbH entwickelte die Toniebox, ein simples und kindgerechtes Abspielgerät für Hörspiele. Im Gespräch mit Produkt Manager für Bildungseinrichtungen Jan-Philipp Moritz haben wir erfahren, was ein gutes Hörspiel ausmacht, was Kinder lernen können und warum auch die Eltern dabei eine Rolle spielen.
Bärti: Was macht, Ihrer Meinung nach, ein gutes Hörspiel aus?
Jan-Philipp Moritz: Zunächst einmal sind Geschmäcker ja bekanntlich verschieden. Daher wertet das mit Sicherheit jeder ein Stück weit anders. Da Du mich persönlich fragst, so zeichnet sich ein gutes Hörspiel vor allem durch seine didaktische Ausreifung aus. Spielerische Wertevermittlung, Spannung, der richtige Einsatz von Stimme, Musik und Rhythmik und ein hoher Wiedererkennungswert runden aus meiner Sicht ein gutes Hörspiel ab.
Bärti: Was können Kinder durch Hörspiele lernen?
Jan-Philipp Moritz: Hörspiele schulen, aktivieren und fördern in erster Linie die Fähigkeit der Kinder fokussiert zuzuhören und sich auf ein Thema, eine Geschichte einzulassen. Die Konzentration auf Sprache und lautmalerische Hintergrundtöne unterstützt bei der Entwicklung und Schärfung des Hörsinns. Die Förderung dieses Sinnes ist für die Entwicklung der Kinder sehr wichtig, denn darüber lernen sie zu sprechen und zu kommunizieren. Zusätzlich müssen Kinder beim Anhören eines Hörspiels selbst ihre Fantasie walten lassen, um die Geschichten mit Bildern zu begleiten. Daher regt das Hörspielen die Kreativität und Fantasie der Kinder immer wieder aufs Neue an. Mit jedem Hörspiel, jeder Wiederholung wächst somit auch die Vorstellungskraft.
„Hörspiele schulen, aktivieren und fördern in erster Linie die Fähigkeit der Kinder fokussiert zuzuhören und sich auf ein Thema, eine Geschichte einzulassen.“
Bärit: Welche Hörspiele und damit Tonie-Figuren sind besonders gut für Kinder geeignet?
Jan-Philipp Moritz: Schöne und herzliche Geschichten von tollen Abenteuern, Freundschaft und Mut kommen bei den Kindern besonders gut an. Also Hörspiele und Hörbücher mit pädagogischem Mehrwert, die kunstvoll aber kindgerecht erzählt sind. Abhängig vom Alter des Kindes bieten sich eine Vielzahl an geeigneten Tonies an. Zu meinen ganz persönlichen Favoriten gehören die Janosch Geschichten.
Darüber hinaus sind unsere Musik-Tonies sehr zu empfehlen, sie gehören mit zu den beliebtesten Tonies. Kinder brauchen Musik, Spiel und Tanz. Musik strukturiert den Tag, sorgt für Aufmerksamkeit, animiert und fördert die Rhythmik. Daher sind auch die Musik-Tonies immer ein besonderes Erlebnis für Kinder.
„Kinder brauchen Musik, Spiel und Tanz. Musik strukturiert den Tag, sorgt für Aufmerksamkeit, animiert und fördert die Rhythmik.“
Bärti: Gibt es Hörspiele, die Kinder besser nicht hören sollten?
Jan-Philipp Moritz: Das würde ich so pauschal nicht sagen. Zu vermeiden sind in jedem Fall Gewaltverherrlichung und despektierliche Texte. Wobei ich sagen muss, dass ich noch kein Hörspiel aus den genannten Gründen auf meinem persönlichen Index gesetzt habe. Ansonsten ist es wie mit Büchern. Man kann beim Anhören eines Hörspieles zu der Erkenntnis gelangen, dass man es nicht unbedingt ein zweites Mal abspielen muss. Hierbei handelt es sich dann aber um eine subjektive Wahrnehmung.
Bärti: Inwieweit sollten Eltern über alters- und kindgerechte Inhalte geschult, bzw. informiert werden?
Jan-Philipp Moritz: Grundsätzlich ist es sinnvoll, dass Eltern sich vorab mit den Inhalten beschäftigen, die sie ihren Kindern zur Verfügung stellen wollen. Das machen wir als Eltern selbstverständlich auch. Auf die Tonies bezogen kann ich sagen, dass alle unsere Hörspiele und Hörbücher mit einer Inhaltsangabe und einer Altersempfehlung versehen sind. Darüber hinaus bieten wir zu jedem Inhalt auch eine Hörprobe über unsere Homepage an. Somit können Eltern sich aktiv informieren, schließlich sollen Hörspielinhalte die Kinder nicht überfordern, sondern sinnvoll fördern und unterhalten.
Bärti: Sollten Eltern gewisse Regeln festlegen, also z.B. nur X Stunden/Hörspiele sind pro Tag erlaubt?
Jan-Philipp Moritz: Hier möchte ich mir nicht anmaßen, eine Empfehlung auszusprechen. Das liegt immer im Ermessen der Eltern und muss somit individuell entschieden werden. Sie können ihre Kinder am besten einschätzen und wissen, wann ihre Konzentrationsfähigkeit nachlässt und ein Wechsel der Beschäftigung Sinn ergibt. Einfach gesagt, ist der Konsum so lange sinnvoll, wie er dem Kind Spaß und Freude bereitet und gut tut.
Fotos: Boxine GmbH